Vreden: Ein Jahresrückblick, die Renovierung des Tafelladens, mit neuen Kühlzellen und Sanitärräumen und die aktuelle Situation, mit vielen Flüchtlingen, die von der Vredener Tafel versorgt werden, standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung. Rund 30 Mitglieder nahmen am Montag 28. November an der Veranstaltung im evangelischen Gemeindezentrum teil. Neben ihnen begrüßten die beiden Vorsitzenden Gabriele Waning und Josef Tekampe ganz besonders Vredens Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp.
Zurzeit werden 63 Einzelpersonen und 71 Familien, das sind insgesamt 450 Personen, regelmäßig mit Lebensmitteln der Vredener Tafel versorgt. Unter ihnen befinden sich zurzeit aufgrund des Krieges in der Ukraine viele Flüchtlinge. Rund 90 Mitglieder der Vredener Tafel kümmern sich als Helfer um die Warenannahme, das Sortieren und die Ausgabe der Lebensmittel an die Bedürftigen. „Glücklicherweise unterstützen uns jetzt zwölf neue Helfer, sodass wir unsere Teams von vier auf fünf Personen aufstocken konnten, erklärte Gabriele Waning. Aufgrund der schwierigen Situation und der großen Zahl der Bedürftigen kommen Einzelpersonen nun am Montagnachmittag zur Ausgabe und Familien erhalten die Lebensmittel am Mittwoch und Samstag.
Josef Tekampe erläuterte danach alles Wichtige zur Renovierung im Tafelladen. „Während der Renovierungen im Tafelladen, mit dem Einbau der beiden neuen Kühlzellen und der Toilettenanlage, wurden die Bedürftigen bis zum Sommer für einige Monate in unserem Ausweichquartier, im Innenhof der ehemaligen Metzgerei Sicking versorgt,“ sagte Josef Tekampe. Seit dem Abschluss der Renovierungsarbeiten im Juni erhalten die Bedürftigen die Lebensmittel, die von den Vredener Geschäften zur Verfügung gestellt werden, nun wieder im Tafelladen an der Winterswjker Straße. Die alten Kühlhäuser, die noch aus der Zeit des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes Nagenborg stammten, wurden durch zwei neue Kühlzellen ersetzt und aus dem alten WC entstand eine moderne Sanitäranlage mit zwei getrennten Toiletten. Die Kosten für die Renovierung Kühlhäuser übernahm die Vredener Tafel gemeinsam mit der Stadt Vreden. Die Bürgerstiftung Vreden finanzierte als Eigentümer der Immobilie die Sanierung der Sanitärräume. Neue Fachböden für die Kühlzellen wurden vom Vredener Unternehmen GIRO-Technik kostenlos angefertigt.
„Die Krise bemerken wir auch bei den abgegebenen Lebensmitteln, es werden weniger. Aber da wir uns dem Landesverband der Tafel angeschlossen haben, erhalten wir darüber immer wieder große Mengen an verschiedenen Lebensmitteln,“ hob Josef Tekampe hervor. Im Frühjahr 2023 soll wieder ein neuer Lebensmittelaktionstag stattfinden. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Georgianums packen in diesem Jahr wieder Weihnachtspäckchen für die Vredener Tafel. Das wird aber nicht für alle Bedürftigen reichen. Daher ist jetzt auch die Vredener Bevölkerung dazu aufgerufen, der Vredener Tafel bis zum 20. Dezember Päckchen mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikel und anderen kleinen Gaben zur Verfügung zu stellen. Die Weihnachtspäckchenausgabe findet am 20.12.22 statt.
„Die Vredener Tafel besteht jetzt seit fünfzehn Jahren und wir haben in den vergangenen Jahren ganz vielen Familien geholfen, alles dank eurer großen Hilfe,“ bedankte sich Gabriele Waning bei allen Mitgliedern für das große ehrenamtliche Engagement.
In seinem Kassenbericht erläuterte Karl-Heinz Rolvering die finanzielle Situation der Vredener Tafel und wies darauf hin, dass die Hilfseinrichtung aufgrund der jährlichen Zuwendungen von Spendern weiterhin gut aufgestellt sei. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Uwe Beutler-Bussmann und Ingo Beutler und der einstimmigen Entlastung des Vorstandes, folgte das Grußwort von Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp.
Vredens Bürgermeister bedankte sich zunächst seitens der Stadt Vreden für das „großartige Engagement aller Helferinnen und Helfer der Vredener Tafel“. Anschließend informierte er über die Situation der Flüchtlinge in der Stadt Vreden. Es seien wöchentlich zwischen zehn und fünfzehn Flüchtlinge nach Vreden zugewiesen worden. Zurzeit gebe es weit mehr als 400 Flüchtlinge in Vreden, darunter mehr als 200 Personen, die aus der Ukraine stammen. Dr. Tom Tenostendarp betonte, er sei froh, dass so viele in Privathaushalten unterkommen konnten. Aktuell seien noch mehr als 90 Personen privat untergebracht, die Zahl lag zwischenzeitlich noch viel höher. Jetzt sei die Verwaltung der Stadt Vreden damit beschäftigt, so viele Immobilien wie möglich zur Unterbringung zu schaffen, so wurden nun auch Flüchtlinge in Häusern entlang der Winterswijker Straße untergebracht. Die Turnhalle der ehemaligen Walbertschule wird jetzt für die Belegung als Notunterkunft eingerichtet und es sollen an drei Standorten, an der Alstätter Straße, auf dem ehemaligen Gelände von Greven am Freibad sowie hinter der Felicitasschule mehrere Modulhäuser entstehen. Diese Modulhäuser sind zukünftig mit Zwei-Bett-Zimmern zu belegen und es gibt dann erheblich mehr Lebensqualität als in einer Turnhalle. Da die Bauarbeiten nun laufen, werden voraussichtlich bis Mitte Dezember keine Flüchtlinge nach Vreden zugeteilt.
Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp berichtete, er habe kürzlich selber bei der Vredener Tafel als Helfer bei allen drei Diensten geholfen und erfahren, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit der Vredener Tafel ist. „Ich weiß jetzt, was Sie täglich leisten,“ lobte Vredens Bürgermeister.